Funktionsdiagnostik
Was ist eine Cranio Mandibuläre Dysfunktion (CMD)?
Die CMD wird von Zahnärzten als ein Missverhältnis zwischen dem Schädel und dem Unterkiefer beschrieben.
Was sind die Ursachen der CMD?
Es handelt sich bei der CMD um ein multifaktorielles Geschehen, dass von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst wird.
Zahnfehlstellungen/Malokklusion
Fehlstellungen der Zähne liegen vor, wenn die Höcker und Grübchen nicht harmonisch ineinandergreifen, wie es naturgemäß vorgesehen ist. In manchen Fällen liegt auch eine genetische Ursache zugrunde. So können beispielsweise fehlende bzw. nicht angelegte Zähne gehäuft in einer Familie auftreten. Meistens lösen jedoch Zahnlücken oder unzureichend gestalteter Zahnersatz einen falschen Biss aus.
Um die daraus resultierende Fehlstellung der Zähne auszugleichen, reagiert das neuromuskuläre System mit Verspannungen der beteiligten Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskulatur. So kommt es zu permanenten Verspannungen der beteiligten Muskelgruppen. Diese verkrampfte Muskulatur bildet die Grundlage für eine sich manifestierende Cranio Mandibuläre Dysfunktion.
Stress, psycho-emotionale Belastung
In der heutigen Leistungsgesellschaft ist die Stressbelastung enorm hoch. Viele Menschen neigen dazu, berufliche oder familiäre Belastungen über das Kausystem abzureagieren. Dies erfolgt durch unkontrolliertes Knirschen und Pressen nachts, aber auch tagsüber.
Anhaltender Stress zusammen mit emotionaler Anspannung führt zur Verspannung der Muskulatur des Kausystems. Die Symptome der CMD können sich auf diese Weise chronifizieren.
Typische CMD-Symptome:
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Kiefergelenk
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Kieferschmerzen
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Kiefergelenkschmerzen
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Knacken des Kiefergelenks
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Zähne
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Falscher Biss
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Zähneknirschen
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Zahnfehlstellungen
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Schlechter Zahnersatz
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Sprechprobleme
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Schulterschmerzen
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Stress
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Migräne
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Kopfschmerzen
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Schlafstörungen
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Ohr
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Tinnitus
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Ohrenschmerzen
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Schluckbeschwerden
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Nackenverspannung, Verhärtete Muskulatur
Therapie
Bei der CMD liegt eine funktionelle Störung des Zusammenspiels von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken vor. Die Basis der Therapie bildete eine umfassende Funktionsanalyse.
Da die Stellung der Zähne die Position der Kiefergelenke beeinflusst, ist es wichtig Zahnfehlstellungen unter Berücksichtigung der zentrischen Kiefergelenkposition zu korrigieren. Bei Störungen des Bisses kommt es zur Lageveränderung des dreidimensional beweglichen Unterkiefers. Dieser positioniert sich nach hinten oben und kann somit das Kiefergelenk zusammen mit der Gelenkscheibe, die eigentlich als Stoßdämpfer dienen soll, komprimieren. Die Gelenkköpfe des Kiefergelenks geraten so aus ihrer gesunden, zentrischen Position. Diese ist jedoch für eine harmonische Bisslage unbedingt erforderlich. Um die ursprüngliche Position wiederherzustellen wird in der Regel die Therapie mit einer individuell angefertigten Schiene durchgeführt, um die nicht zueinander passenden Zähne von Ober- und Unterkiefer aneinander anzupassen. Dies führt zur Entspannung der hyperaktiven Muskulatur im Kopf-, Gesichts- und Schulterbereich. Dabei wird das Pressen von Zähnen aufeinander gemildert und somit auch das Kiefergelenk entlastet.
Zudem sind begleitende Maßnahmen essenziell, die der Stressbewältigung und Muskelentspannung dienen. Dazu gehören auch die tägliche Selbstbeobachtung und Bereitschaft zur Verhaltensänderung. Eine Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Osteopathen und ggf. Psychologen ist in manchen Fällen sinnvoll.
Bei der Erstaufnahme in unserer Praxis führen wir routinemäßig eine Funktionsdiagnostik durch und erkennen hier bereits Störungen des Bisses. Wenn Sie sich derzeit in einer Phase mit gesteigerter emotionaler bzw. psychischer Belastung befinden und Verspannungen im Bereich der Kaumuskulatur, des Kiefergelenks oder des Nackens verspüren, dann sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gern weiter.